Belogen vom Freund oder der Freundin?
Niemand wird gerne belogen, das ist klar. Ganz besonders schlimm ist es jedoch, wenn man vermutet, dass man vom eigenen Partner belogen worden sein könnte. Sehr eifersüchtige Menschen sind sowieso immer misstrauisch und wittern hinter jeder kleinen Ungereimtheit eine Lüge oder einen Betrug. So etwas kann eine Beziehung sehr belasten und das Vertrauen der Partner auf eine schwere Probe stellen. Doch wann ist es wirklich angezeigt den Partner auf eine Lüge oder einen Betrug anzusprechen? Und wann sollte man eher einfach abwarten, weil es sich einfach nur um ein Missverständnis handeln könnte?
Ein Vertrauensbruch, auch wenn es nur ein vermuteter ist, führt natürlich dazu, dass man anfängt, den Partner und die Beziehung anzuzweifeln, sich zurückzieht. Die Gedanken drehen sich um die Beziehung, den Partner und die fehlende Ehrlichkeit.
Oft dauert es sehr lange, bis die Partner sich dazu durchringen, das Problem anzusprechen. Meist reicht es noch, um die Beziehung zu retten, manchmal haben sich aber durch den Vertrauensbruch aber schon solche Zweifel eingeschlichen, dass es schwierig ist, dem anderen überhaupt noch einmal ohne Vorbehalte vertrauen zu können.
Kleine Notlügen oder gleich der große Betrug?
Notlügen sind erlaubt, so sagt es uns jedenfalls der Volksmund. Das finden wir auch. Aber eben auch nur in Ausnahmesituationen und eigentlich auch nicht dem Partner gegenüber. Denn unserem Partner sollten wir eigentlich alles sagen können und keine großen Geheimnisse voreinander haben.
Wenn man den anderen mal anflunkert, weil man eine Überraschung für den Partner geplant hat, dann ist das natürlich total in Ordnung. Aber bei den wichtigen Themen des Lebens, wie der Beziehung gibt es keine Kompromisse. Hier müssen die Partner ehrlich gegenüber einander sein, Probleme ansprechen und auch Unangenehmes dabei nicht auslassen.
Es gibt Menschen, die gerne um Probleme herumreden, lieber ausweichen und diese nicht ansprechen. Bei solchen Situationen kann es natürlich häufiger dazu kommen, dass der Partner misstrauisch wird und vermutet, dass der andere nicht ehrlich ist.
Es kann also diverse Gründe geben, wieso ein Partner dem anderen etwas verschweigt. Möglicherweise ist es wirklich ein Mensch, der Probleme lieber mit sich ausmacht und den anderen nicht damit belasten möchte. Oder der andere fürchtet die Trennung oder Streit, wenn er das Problem anspricht. In ganz frischen Beziehungen ist es natürlich auch so, dass man noch nicht so recht weiß, was man dem anderen anvertrauen oder aufbürden möchte, ohne dass die Beziehung bereits sehr stark belastet wird.
Dem Partner hinterherspionieren macht es nicht besser
Auch wenn man „nur“ die Beziehung retten will, oder wissen, warum der andere sich komisch verhält – es bringt nicht viel, dem Partner hinterher zu spionieren.
Denn dadurch begeht man ein Unrecht am anderen, mischt sich nämlich ungefragt in dessen Privatsphäre ein, auch wenn der andere etwas zu verheimlichen hat. Heimlich E-Mails des anderen lesen oder im Handy schnüffeln, nur um dann etwas zu finden, womit man den Partner zur Rede stellen kann, sollte wirklich eine Ausnahmeoption bleiben.
Außerdem erliegt man dem Drang zur Spionage dann häufiger, wenn man es schon einmal getan hat. So ganz nebenbei mal in die Nachrichten des Partners zu spähen – was ist schon dabei? So denken viele.
Viel wichtiger ist es, beim Verdacht auf Lügen oder Betrug, den Partner zeitnah darauf anzusprechen.
Ehrlichkeit macht vieles wett
Fordern Sie Ihren Partner zu einem Gespräch auf und sagen Sie, dass es um die Zukunft der Beziehung geht. Das mag sich zwar schon etwas abschreckend anhören (besonders Männer hassen es, wenn ihre Partnerinnen davon anfangen), aber es ist ja in diesem Fall wirklich wichtig.
Schildern Sie, warum sie gerade nicht zufrieden mit der Beziehung sind und an der Ehrlichkeit des Partners zweifeln. Je genauer Sie erläutern, was Sie stört, desto eher wird der Partner verstehen, wie wichtig Ihnen die Beziehung ist.
Klar sollte natürlich sein, dass ein solches Gespräch nicht im Beisein anderer Personen stattfindet. Es sollte ein ruhiger Moment ausgewählt werden, in dem beide Zeit und Ruhe haben, sich auf das Gespräch einzulassen – also nicht morgens kurz vor der Arbeit oder abends um 11, wenn Sie ins Bett gehen wollen.
Seien Sie im Gespräch selbst ehrlich, stellen Sie die Dinge so dar, wie Sie sie sehen und verzichten Sie dabei auf Anschuldigungen oder Unterstellungen. Sagen Sie Ihrem Partner, wie Sie sich mit der Situation fühlen, was Sie fürchten und was Sie sich wünschen.
Dann sollte Ihr Partner die Gelegenheit bekommen, zu sprechen. Und zwar ohne Unterbrechungen und Einwürfe Ihrerseits. Hören Sie zu, so wie Ihnen vorher zugehört wurde. Manchmal handelt es sich wirklich um ein Missverständnis, auch Ihr Verhalten kann dazu geführt haben, dass Ihr Partner sich Ihnen nicht anvertraut hat und lieber gelogen hat.
Vertrauen wieder aufbauen dauert sehr lange
Ganz egal, um was für eine Art von Lügen, Betrug oder Missverständnis es sich handelte – es dauert trotz einer guten Aussprache eine ganze Zeit lang, bis beide einander wieder vertrauen können und sich das nagende Gefühl, der Partner könnte lügen, aus dem Hinterkopf schleicht.
Es ist nicht nur derjenige daran beteiligt, der gelogen oder betrogen hat, nein, beide Partner müssen mit ihrem Verhalten dazu beitragen, dass das Vertrauen wieder aufgebaut werden kann.
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, einander zu verzeihen und noch einmal „von vorn“ zu beginnen, dann seien Sie konsequent und bringen Vergangenes nicht mehr auf den Tisch. Lassen Sie Schuldzuweisungen bleiben.
Verabreden Sie lieber häufiger mal Zeit zu Zweit und nutzen Sie diese um einander besser kennenzulernen und zukünftigen Problemen vorzubeugen.
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