Beste Freundin mischt sich in die Beziehung ein – wie gehe ich damit um?

Freunde sind super – sie stehen uns in vielen Situationen bei, geben Rat und Halt, wenn es uns mal gar nicht gut geht. Natürlich beruht das ganze auf Gegenseitigkeit.
Wir können uns bei ihnen ausweinen, wenn wir Stress mit dem Partner haben und dann immer darauf vertrauen, dass sie sich eine Menge einfallen lassen, um uns wieder aufzumuntern. Auch nach Trennungen und in schwierigen Zeiten von Liebeskummer sind sie die besten Überlebenshelfer, die es gibt.
Während fast jede Frau eine beste Freundin hat, brauchen Männer nicht unbedingt immer einen besten Freund. Sie haben entweder einen besten Kumpel, oder ein paar männliche Freunde. Die sind aber meist weniger zum Reden als für ausgedehnte Kneipentouren und Kicker-, oder Pokerabende da.

Beste Freundin, bester Freund – hier gibt es Unterschiede in den Geschlechtern!
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist hier ziemlich ausgeprägt. Frauen vertrauen ihrer besten Freundin ziemlich viel Privates an. Bei Männern muss es da schon ein sehr gutes Verhältnis geben, damit sie vor einem Kumpel über Beziehungsprobleme oder Kummer im Liebesleben reden.
Sie geben sich ungern die Blöße, vor einem anderen Mann als Versager dazustehen.
So kann es also sein, dass die beste Freundin der Partnerin manchmal ziemlich gut über alles mögliche in der Beziehung informiert ist. Und das findet nicht unbedingt jeder Mann besonders toll.

Sie mischt sich dauernd ein – das kann gewaltig nerven
Im Grunde weiß ja jeder von uns, wann man gute Freunde nach privaten Themen befragen kann und bis zu welchem Punkt man gehen kann. Es kommt auch ein bisschen auf die jeweilige Person an. Manchen von uns macht es gar nichts aus, ausschweifend und detailliert über das Liebesleben zu berichten und sich hier und da Tipps abzuholen. Andere bewahren diesen Aspekt ihrer Beziehung lieber als Exklusivthema zwischen sich und ihrem Partner auf. Mancher Mann würde wahrscheinlich geschockt reagieren, wenn er wüsste, wie viel die beste Freundin seiner Partnerin schon darüber weiß, ob es im Bett gerade läuft, oder eben nicht.
Wenn er es nicht weiß und die Freundin einen Sinn für Diskretion hat, dann ist alles in Ordnung. Schließlich kann es sein, dass sie wirklich gute Tipps geben kann und somit der Beziehung indirekt sogar helfen kann.
Aber mischt sie sich dann offen ein, oder der Mann hört von seiner Partnerin nur noch “(Name der besten Freundin) hat aber gesagt, dass…” , dann hört der Spaß für viele auf.

Freunde, die Beziehungsratschläge geben
Zunächst: Ja, es ist schön, wenn sich Freunde Gedanken darüber machen, wie man einem Paar mit Beziehungsproblemen helfen kann. ABER! Es ist gar nicht so schön, wenn dies völlig ungefragt passiert. Wird man plötzlich mit gutgemeinten Ratschlägen konfrontiert, ohne danach gefragt zu haben, dann kann das auch ganz schön falsch ankommen. Meist kommt es ziemlich neugierig und vor allem auch etwas besserwisserisch rüber.
Was gar nicht geht: Sachen, die uns ein bester Freund oder eine beste Freundin im Vertrauen sagen jemand anderem weitererzählen. Auch nicht dem eigenen Partner – oder wenn dann bitte mit dem Verweis auf totale Diskretion.
Ansonsten kann man sich sicher sein, dass so schnell keine ernsthaften Probleme mehr mit einem besprochen werden.
Bittet jemand offen um Hilfe, dann ist es natürlich überhaupt kein Problem, die Meinung zu sagen, oder auch Beziehungsratschläge zu erteilen.
Unterscheiden sollte man hier aber auch unbedingt, ob nur einer der Partner oder beide um die Meinung bitten.
Oft ist es so, dass Frauen ihre beste Freundin um Rat fragen, der Partner davon aber nichts weiß.
Meint die Freundin nun, sie müsste gleich ihre Freundin und deren Partner zum Paarcoaching bitten, dann wird sie damit ihrer Freundin und deren Beziehung ganz und gar keinen Gefallen tun, sondern eher noch mehr Schaden anrichten.
Wie gehe ich mit aufdringlichen “gutgemeinten” Ratschlägen um?

Keiner möchte unnötig unhöflich sein, jemanden vor den Kopf stoßen, oder gar einen liebgewonnenen Freund oder eine Freundin verlieren. Aber wie spricht man es am besten an, wenn es einfach nur noch nervt, dass sich jemand andauernd in die Privatsphäre einmischt und Ratschläge erteilt, wo eigentlich überhaupt keine gewünscht werden?

1. Nicht gleich in die Luft gehen – am Besten zuallererst mit dem Partner oder der Partnerin sprechen. Dabei können Sie zum Beispiel fragen, ob er oder sie auch bemerkt hat, dass sich ein Freund / eine Freundin ziemlich ins Beziehungsleben einmischt. Erfragen Sie die Meinung Ihres Partners zum Thema. Es ist hier wichtig, dass Sie beide erst einmal auf eine gemeinsamen Standpunkt kommen. Manchmal kommt es auch vor, dass Frauen gar nicht so merken, wenn die besten Freundinnen mit ihren Ratschlägen vielleicht doch etwas zu weit gehen. Machen Sie Ihrem Partner / Ihrer Partnerin klar, dass es Ihnen wichtig ist, die bestehende Situation zu ändern, da Sie unglücklich sind und Ihr Beziehungsleben sonst nachhaltig darunter leiden wird.

2. Freundlich aber bestimmt bleiben – Sind Sie und Ihr Partner sich darüber einig, dass die betreffende Person auf ihr Verhalten angesprochen werden soll, dann müssen Sie sich überlegen, wie Sie dies möglichst freundlich und ohne nennenswerten Kollateralschaden  über die Bühne bringen. Geht es um eine beste Freundin der Partnerin, dann ist es wohl am besten, wenn die Frauen das unter sich klären. Ihre Partnerin muss der Freundin vermitteln, wo die Grenze liegt, bis zu der sie Einblick in private Momente der Beziehung bekommt, und wo Schluss ist. Machen Sie Ihre Grenzen deutlich, sagen Sie, dass Sie die Meinung des / der Bekannten zwar schätzen, aber eben nur dann, wenn Sie auch danach fragen. Zu Streit muss es gar nicht kommen, es handelt sich in diesem Fall ja meist nur um eine Art von Kompetenzproblem.

3. Den Freunden zeigen, dass sie trotzdem wichtig sind, keine Abfuhr erteilen.

Sie wollen ja keine Freunde verlieren, Sie wollen sicher auch nicht unbedingt, dass zum Beispiel Ihre Partnerin eine gute Freundin verliert. Deswegen machen Sie dem Freund / der Freundin klar, dass Ihnen trotz allem immer noch etwas an seiner / ihrer Person liegt und Sie ihn / sie als Freund nicht verlieren möchten.