Beziehung oder Job? Wenn der Job die Liebe zerstört.
Wenn Job und Beziehung sich gegenseitig im Wege stehen
“Was ist dir wichtiger, deine Arbeit, oder ich?” Eine solche Frage fällt in manchen Beziehungen, wenn es irgendwann zum Eklat kommt und die Partner bemerken, dass sie vor lauter Arbeit überhaupt keine Zeit mehr füreinander und für die Pflege ihrer Beziehung haben.
Viele Menschen finden heutzutage Karriere wichtig, manche definieren sich sogar nur aus dem Wert, den sie durch ihre Arbeit hervorbringen.
Wieder ein anderer Teil der heutigen arbeitenden Gesellschaft findet den Job zwar wichtig, legt aber auch viel Wert darauf, dass nebenher ein ausreichendes Freizeitleben stattfinden kann und Platz für Familie ist.
Treffen sich nun zwei solcher grundverschiedener Menschen und beginnen eine Beziehung, dann kommt es unweigerlich irgendwann zur Entfernung der beiden Partner.
Wie stellen es Partner an, sowohl ihre Arbeit gut zu machen als auch ihren Partner zufrieden zu stellen?
Der Klassiker und vor allem Stereotyp – Der Mann arbeitet zu viel, seine Partnerin fühlt sich vernachlässigt
Diese Situation findet heute natürlich immer noch sehr oft statt, aber da die klassischen Konstellationen von in Vollzeit arbeitendem Mann und Hausfrau und Mutter immer weniger werden, verschieben sich hier natürlich auch die Probleme.
Das Problem, dass der Mann zu viel arbeitet und sich dadurch von seiner Frau und seiner Familie entfernt ist aber trotzdem noch in vielen Beziehungen aktuell.
Die Frau vertritt häufiger den Standpunkt, dass der Ehemann ihr keine Zeit mehr schenkt und immer spätabends von der Arbeit heim kommt. Sie wirft ihm dies meist irgendwann vor und der Mann weiß dann gar nicht, was er nun machen soll.
Der Mann ist in solchen Konstellationen zumeist der Alleinverdiener und muss Geld für die Versorgung der ganzen Familie und eventuell sogar sehr hohe Lebenshaltungskosten verdienen. Das ist ein Stressfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Viele Männer versuchen also, durch Mehrarbeit den fehlenden Verdienst der Frau aufzuholen.
Wirft ihnen die Frau das dann auch noch irgendwann vor, fühlen sie sich komplett unverstanden und vor allem nicht in seinen Bemühungen wertgeschätzt. So entbrennt erst einmal ein Streit zwischen den Partnern.
Sind in der Beziehung schon Kinder geboren, dann wird es sicherlich noch etwas komplizierter.
Wie kann man hier vorgehen?
Wichtig ist, das die Partner sich gegenseitig verstehen. Die Frau muss verstehen, dass ihr Mann nicht so lange und viel arbeitet, weil er sie nicht mehr liebt, sondern weil er sich Sorgen um das Einkommen der Familie macht.
Der Mann wiederum muss sich damit auseinandersetzen, dass seine Frau sich einsam fühlt und eventuell in ihrer Funktion als Hausfrau und Mutter nicht besonders glücklich ist, sich intellektuell nicht ausgelastet fühlt.
Eine Lösung ist hier pauschal nicht so einfach zu finden. Die Eheleute sollten sich zusammensetzen, ihr Einkommen zusammenstellen und sich überlegen, wo man mehr Zeit füreinander finden kann.
Manchmal hilft es, wenn die Frau einen Teilzeitjob annimmt, dadurch auch zufriedener mit sich selbst ist und zum Einkommen beiträgt. Der Mann kann dann eventuell etwas von seiner Arbeit reduzieren und hat somit mehr Zeit für seine Frau und seine Familie.
Beide Partner sind berufstätig und haben deswegen kaum mehr Zeit füreinander
Dieses Modell ist eher im Kommen und besonders bei jüngeren Leuten zur Zeit aktuell. Nicht nur werden die Studenten und Berufsanfänger schon früh daran gewöhnt, dauerhaft mehr Leistung in kürzerer Zeit bringen zu müssen, sondern zusätzlich müssen sie sich auch darauf einstellen, beruflich sehr flexibel zu sein. Dies steht natürlich in keiner Relation zu einer glücklichen Partnerschaft, in der die Partner genügend Zeit füreinander haben.
Mittlerweile machen fast alle Schulabgänger eine Ausbildung oder studieren. Auch an der Situation der Frauen hat sich im Gegensatz zu der vor noch 30 Jahren viel geändert. Die meisten Frauen sind nicht mehr bereit, ihren Job nach der Geburt eines Kindes für lange Zeit aufzugeben.
Auch fühlen sich sehr viele Frauen in ihrer arbeitenden Rolle sehr wohl und möchten Karriere machen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sogar noch verstärken.
Für Männer bedeutet das, dass sie sich nicht immer darauf verlassen können, dass ihre Partnerin zuhause ist, wenn sie selbst auch Zeit haben.
Generell sind beide Partner in ihrer Arbeit sehr viel mehr eingespannt als früher, viele Firmen oder Arbeitgeber fordern auch Wochenenddienste, Nachtschichten oder Bereitschaft, dazu kann es sein, dass man in seinem Beruf viel auf Reisen ist.
Für eine Beziehung ist dies natürlich Gift, denn wenn die Partner wirklich kaum noch Zeit füreinander haben, dann fehlt der Beziehung irgendwann die Grundlage – nämlich die Gemeinsamkeit.
Die Partner entfernen sich langsam aber sicher voneinander, bis sie das merken, kann einige Zeit vergehen.
Wie kann man dies in einer Beziehung verhindern?
Es ist schon tragisch, wenn sich Paare trennen, weil die Arbeit einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Denn dies muss ja noch nicht einmal heißen, dass die Partner sich nicht mehr lieben – sie haben einfach in ihrem Leben keinen Platz mehr dafür. Und so sollte es auf Dauer einfach nicht sein, weil es die betreffenden Menschen unglücklich macht.
Ganz egal, ob zu viel Arbeit oder nicht, Paare müssen ihre Beziehung pflegen, sich umeinander kümmern und miteinander Zeit verbringen, sonst sind sie irgendwann nur noch Zweckgemeinschaft und die Beziehung wird eher zur Last, als dass sie das Leben bereichert.
Wenn beide Partner ihren Job sehr gerne mögen und nicht aus Liebe zu ihrem Partner in Teilzeit oder Ähnliche Modelle wechseln wollen, dann müssen sie anderweitiges überlegen.
Im Grunde sollten sie sich darüber klar sein, dass ein schöner und spannender Job zwar unglaublich wichtig und gut für das Selbstwertgefühl ist, aber man im Leben immer alleine trotzdem nicht dauerhaft glücklich sein wird.
Gemeinsame Zeit finden, Kompromisse eingehen
Wie in so vielen anderen Bereichen heißt es auch hier: Kompromisse machen.
Wenn der Job wirklich so viel Zeit frisst, dann sollte man mit dem Partner wenigstens feste Zeiten ausmachen, die nur für die Zweisamkeit reserviert sind. Dies kann ein gemeinsames Sonntagsfrühstück, ein Abendessen unter der Woche oder aber auch ein anderes schönes Ritual sein. Zeigt man dem Partner, dass er / sie einem sehr wichtig ist, dann kann man die Beziehung so auch noch retten.
Stressige Phasen kommen immer vor, besonders, wenn beide arbeiten. Man sollte aber auch nicht immer die Arbeit auf Platz Nummer 1 der Wichtigkeitsliste stellen, sondern auch mal der Beziehung zuliebe ein Angebot ablehnen, einfach mal nein sagen können.
Eine gemeinsame Work-Life-Balance sollte wirklich möglich sein, andernfalls sollte man sich überlegen, ob der Job langfristig gesehen glücklich macht und vor allem gut für die Gesundheit ist.
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