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Das Beuteschema – der Einfluss des Unterbewusstseins beim Flirten.

Sie suchen immer wieder nach dem gleichen Typ Mensch, wenn Sie auf Partnersuche sind? Oder sie schauen sich einfach in einer Menschenmenge um und merken, dass Ihre Augen immer wieder nach einem gewissen Aussehen suchen? Dann haben Sie ein sogenanntes Beuteschema. Sie tendieren dazu, die Partnerwahl zunächst stark auf das Aussehen oder einen gewissen Typ zu begrenzen. Mit dieser Eigenschaft sind Sie auch sicherlich nicht allein, denn viele Menschen haben ein solches Beuteschema, manchmal stärker und manchmal weniger stark ausgeprägt. Es hat viel damit zutun, ob Sie sich besonders körperlich von einer bestimmten Ausstrahlung oder einem bestimmten Aussehen angezogen fühlen.
Da gibt es die Männer, bei denen man sich denkt, dass ihre neue Freundin wieder genauso aussieht, wie ihre Ex. Oder aber dass die „ältere“ Frau durch eine jüngere ersetzt wird, die allerdings genauso aussieht, wie die Ex, nur vor ein paar Jahren? Auch Frauen haben natürlich Beuteschemata. Doch wie behindern diese uns eigentlich bei der Partnersuche und können wir auch frei von Beuteschemata auf Partnerwahl gehen?

Woher kommt das Beuteschema?
Woher ein solches Beuteschema kommt, ist nicht wirklich gut bekannt. Ein Beuteschema setzt sich aus ganz persönlichen Vorlieben zusammen. Sie können sicherlich auch nicht sagen, warum Sie genau diese oder jene Person schön oder anziehend finden. Es ist einfach so. Und während es für den einen Menschen eher Charakterzüge anderer sind, die diese Anziehung ausmachen, sind es für andere reine Äußerlichkeiten, hier ist der Charakter relativ nebensächlich. Am Ehesten prägen frühe Beziehungserfahrungen, sowie auch die eigenen Eltern. Frauen tendieren dazu, einen Typ zu suchen, der in seiner Art und Weise oder im Aussehen dem Vater ähnelt, Männer suchen eher nach Typen, die ihrer Mutter nachkommen. Auch wenn dies sich jetzt ziemlich abgedroschen anhört – es ist doch oft tatsächlich so, dass sich das Elternteil und der Partner ähneln.
Aber nicht nur die Eltern nehmen indirekt Einfluss auf ein Beuteschema, auch die erste große Liebe zum Beispiel prägt uns mehr, als wir denken. Zerbricht die erste Beziehung, dann kommt es bei vielen Menschen vor, dass sie sich einen neuen Partner suchen, der dem alten Partner / der alten Partnerin in Aussehen oder Typ ähnelt. Dies kann einerseits als eine Suche nach „Ersatz“ verstanden werden, andererseits eben auch als Suche nach etwas Bekanntem und Beruhigendem. Jede weitere Partnerschaft muss der ersten Liebe erst einmal das Wasser reichen können – das ist nicht immer einfach.

Was sind typische Beuteschemata?
Die Klassiker sind hier das Kindchenschema bei den Frauen – klein, zierlich und ein großer Kopf mit Kulleraugen und einem Puppenmund. Da wird fast jeder Mann schwach – viele verspüren sofort einen Beschützerinstinkt für diese vermeintlich schwache Frau. Bei Frauen geht es passenderweise genau in die andere Richtung, viele fühlen sich automatisch angezogen von großen, muskulösen und maskulin aussehenden Männern.
Dies sind allerdings nur die Stereotypen, von denen sich jeder vielleicht etwas angezogen fühlt.
Das ganz persönliche Beuteschema beinhaltet meist einen gewissen Look, zu dem aber auch ein bestimmter Charakter gehört. Da wären beispielsweise bei den Frauen der blonde Vamp – eine Schönheit mit Modelmaßen aber leider etwas zweifelhaftem Charakter. Dann gibt es das Dummchen – meist auch blond, herzlich aber etwas blöde. Bei Männern kommt oft der Machotyp vor – stark, maskulin aber ziemlich bestimmend und nicht gerade der richtige Typ für eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Als Gegensatz zu ihm gibt es noch den Softie (oder auch Frauenversteher), der weich und feminin aussieht und eher so der Büchertyp ist. Als drittes gibt es hier den Gentleman – er kümmert sich um eine Frau, die er zum Date ausführt so, als wäre sie ein besonders wertvoller Edelstein.

Fällt man immer wieder auf sein Beuteschema herein?
Manche Singles möchten aus den Fängen ihres Beuteschemas ausbrechen, sie haben vielleicht schlechte Erfahrungen mit früheren Partnern gemacht. So ist es zum Beispiel mit sehr selbstbewussten Frauen, die sich trotzdem immer wieder in Männer verlieben, die den Macho nicht gerade zu verstecken versuchen. Im Grunde sind sie unglücklich damit, dass sie von solchen Männern so angezogen werden, sie kommen aber auch nicht von ihnen los. Dies ist natürlich nicht nur bei Frauen so. Auch Männer haben das Bedürfnis, von einem bestimmten Beuteschema loszukommen – sie wollen vielleicht irgendwann doch eine Frau, die es intellektuell mit ihnen aufnehmen kann und nicht einfach „nur“ schön ist.

Habe ich ein Beuteschema?
Höchstwahrscheinlich haben Sie eines. Denn es gibt wenige Menschen, die ohne Vorstellungen vom Idealbild des Partners eine Partnerwahl anstreben. Es fängt damit an, sich als Kind oder Jugendlicher zu überlegen, wie denn wohl die Traumfrau oder der Traummann aussehen würde. Dann geht es mit Schwärmereien und den ersten Dates weiter, über die erste Beziehung bis hin zu mehreren Partnerschaften, was ja für heute nichts Ungewöhnliches mehr ist. Denken Sie einfach mal über Ihre vergangenen Beziehungen nach, oder auch über die Menschen, in die Sie sich verliebt haben. Entdecken Sie Parallelen oder Gemeinsamkeiten, zum Beispiel im Aussehen? Dies ist meist die einfachste Frage, die Sie sich stellen können. Wenn Sie sich Ihren Traumpartner vorstellen sollen, was kommt Ihnen dann sofort in den Sinn? Klein, groß, blond oder brünett? Wenn Sie beim Aussehen noch nicht fündig werden, dann können Sie an Charakterzüge denen. Sind die Partner, mit denen Sie zusammen waren vielleicht alle besonders witzig oder ernsthaft gewesen? Hatten Sie eher eine ruhige oder eine extrovertierte Art? Hatten Sie vielleicht alle eine bestimmte Eigenschaft oder einen kleinen Tick? Sie werden sehen, am Beuteschema kommt fast keiner vorbei.

Wie kann ich mein Beuteschema austricksen?
Das ist wirklich schwer, denn dafür müssen Sie erst einmal genau wissen, was Ihr Beuteschema überhaupt ist. Wenn Sie das herausgefunden haben, dann können Sie beim Flirten und in der Partnersuche ganz gezielt herangehen. Wenn Sie jemanden attraktiv finden, dann fragen Sie sich „Entspricht er / sie meinem Beuteschema?“. So können Sie vielleicht Ihren Horizont erweitern für Menschen, die Ihnen sonst wegen Ihrem Beuteschema nicht aufgefallen ist, die aber sicherlich einen näheren Blick verdient haben. Natürlich müssen Sie niemanden „ausschließen“, nur weil er oder sie eben Ihrem Beuteschema entspricht. Sie schaffen sich lediglich eine größere Auswahl von potentiellen Partnern, wenn Sie sich nicht vornherein auf einen bestimmten Typ einschießen.

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