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Das Kennenlernen – wie geht es richtig?

Das vielleicht Schwierigste an einem Blind Date oder einem Treffen ist, die Person, mit der man sich trifft auch richtig kennenzulernen. Ob man dabei nun ein gutes Bild von sich abgibt, ist den meisten Menschen dabei am Wichtigsten. Schließlich möchte man sich einem potentiellen Partner so vorteilhaft wie möglich präsentieren. Dabei besteht häufig eine Diskrepanz zwischen der Selbstpräsentation im Internet und dem “wahren” Ich.

Das Kennenlernen bei einem Blind Date oder anderen Internetbekanntschaften

Bei einem Blind Date trifft man sich mit einer völlig fremden und bis dato unbekannten Person. Die ganz „konventionellen“ Blind Dates funktionieren so, dass die Datepartner im Vorhinein noch nicht einmal ein Foto des Anderen gesehen haben. Mittlerweile macht man es aber eher so, dass man vorher ein Foto austauscht oder wenigstens telefonisch oder per SMS in Kontakt tritt. Vielen Leuten ist das lieber, da sie sich schon vor dem eigentlichen Blind Date ein Bild vom Datepartner machen können. Das erleichtert ihnen dann auch das spätere Kennenlernen.
Wenn man wenigstens schonmal weiß, wie der Datepartner aussieht oder ein- oder mehrfach mit ihm / ihr gesprochen hat, fühlt man sich schon etwas vertrauter.
Menschen, die viel im Internet nach einem Partner suchen haben oft das Problem, dass sie meinen, mit einem Partner, den sie dann im „realen Leben“ treffen doch nicht auf der gleichen Wellenlänge zu sein, wie man sie bei Konversationen per Email oder SMS gedacht hat.
Dahinter steckt häufig, dass diese Menschen im Internet von sich ein Profil erstellen, dass eigentlich nicht ihrer wahren Person entspricht.

Schöner, jünger und schlanker – Selbstbeschönigung gestaltet das Kennenlernen schwierig

Auch wenn es sicher toll ist, dass man sich im Internet eigentlich darstellen kann, wie man möchte – das Kennenlernen im echten Leben wird dadurch nur umso schwieriger. Wer sich bei einer Singlebörse oder Blind Date Plattform als jugendlich, superschlank und sportlich und gutaussehend darstellt und vielleicht eines oder mehrere dieser Kriterien gar nicht erfüllt, hat ein Problem, denn er / sie ist überhaupt nicht authentisch.
Potentielle Partner, die sich dann mit dieser Person treffen wollen, werden schnell hinter den Betrug kommen und sehr enttäuscht sein, denn niemand sucht nach Partnern, die schon bei der Partnersuche mit unehrlichen Mitteln vorgehen.
Egal, wie verlockend es sein mag, sich und sein Leben im Internet als perfekt darzustellen, letztendlich hat es überhaupt keinen Sinn. Man hat dann vielleicht einen Haufen Kontakte, die einen interessant finden, aber eben nur so, wie man vorgibt, zu sein. Im wirklichen Leben ist man weiterhin allein und gerade das ist doch der Punkt, den man durch die Partnersuche im Internet gerne verändern möchte.

Ein Song eines bekannten Swing-Sängers drückt dies ganz passend aus, mit den folgenden Worten: „In der Internetsinglebörse, sind sie alle reich und schön. Da wird man höchstens neunundzwanzig, das ist ein Online-Phänomen!“.
Zum Kennenlernen im realen Leben können wir also nur zum Mut und Selbstbewusstsein raten! Jeder Mensch hat kleinere Makel und Macken, und genau diese machen ihn oder sie erst liebenswert. Mit einem perfekten Menschen kann auf Dauer niemand etwas anfangen, denn das würde dann doch irgendwann ziemlich langweilig werden.

Selbstbewusst und mutig – Kennenlernen auf die attraktivere Art

Nehmen wir mal folgenden Fall an: Eine Dame um die 40 hat schon seit einigen Wochen ganz intensiven Mail und Telefonkontakt zu einigen Männern, die sie im Internet bei einer Singlebörse kennengelernt hat. Fotos wurden auch schon ausgetauscht und es besteht gegenseitiges Interesse, sich noch näher bei einem persönlichen Treffen kennenzulernen.
Sie macht also Dates mit allen der Männer aus und hofft darauf, dass bei einem der Kandidaten wirklich der Funke überspringt und eine schöne Paarbeziehung daraus werden könnte.
Auch wenn sie auf ihrem Profil bei der Partnerbörse ihre guten Seiten stark betont hat, so gibt sie doch auch offen zu, dass sie gerne mal zu viel Geld für Schuhe ausgibt und eine Schwäche für gelegentliches Fast Food hat.
Gerade über diese zugegebenen „Macken“ ist sie erst mit den Männern ins Gespräch gekommen, die zum Einen natürlich ihr Bild attraktiv fanden, ihre charakterlichen Eigenschaften jedoch haben sie erst bewogen, der Dame überhaupt zu schreiben.
Über eine „lustige“ Macke kann man also besser ins Gespräch kommen, als über die langweilige Perfektion.

Das erste Treffen – leider ein Blender

Zuerst trifft sie sich mit einem Mann, den sie vom Äußeren her sehr interessant findet. Die beiden treffen sich in einer Bar, leider stellt sich schnell heraus, das der „sportlich-durchtrainierte“ Mittvierziger eher das zu-viel-Essen trainiert hat, auch stimmt sein Foto nicht mehr ganz mit seiner äußerlichen Erscheinung überein. Er gibt zu, ein Foto von vor 5 Jahren eingestellt zu haben – „er habe halt keine aktuellen da“. Die Dame ist schon etwas enttäuscht, denn sie findet, wenn sie selbst in einer Partnerbörse kleinere Macken zugibt, dann können die Herren das ruhig auch tun. Auch wenn der Herr ein aktuelles Foto von sich eingestellt hätte, hätte sie ihn trotzdem angeschrieben. Da sie diesen Herren trotz seiner „kleineren“ Lügen ganz nett findet, einigt man sich darauf, in Kontakt zu bleiben. Es bleibt jedoch der schale Beigeschmack, getäuscht worden zu sein, wenn auch nur wenig.

Das zweite Treffen – beide treffen den Menschen, den sie auch erwartet haben

Im Treffen mit einem weiteren Mann passt dann alles – die beiden sind genau die, die sie auch im Internet vorgeben zu sein. Er hat zwar nicht mehr so volles Haar und auch sie steht offen zu ihrem Schuhtick, das stört die beiden eigentlich gar nicht. Denn ohne die Vorbelastung von Unehrlichkeiten beim Internetprofil können sie gut ins Gespräch kommen. Sie verstehen sich gut, gehen gemeinsam einen Burger essen, reden bis tief in die Nacht und verabreden sich gleich zu einem zweiten Treffen. Unsere Dame findet, hier hat es gefunkt.

Und die Moral von der Geschicht…

Dies war zwar zugegebenermaßen eine sehr klischeehafte Geschichte, aber irgendwie ist es doch so, dass es häufig wirklich klischeehafter kommt, als man denkt. Mann 1 in dieser Story hätte bei der Dame vielleicht eine ebensogute Chance gehabt, wenn er ehrlich gewesen wäre. Leider hat er diesen Vorteil durch seine „dumme“ äußerliche Retuschierung schnell vertan. Also: ehrlich währt länger und macht auf lange Sicht sehr viel attraktiver!!

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