Kränkungen in der Partnerschaft vermeiden
Eine Kränkung trifft jeden von uns, den einen etwas mehr, bei einem anderen prallt das Gesagte vielleicht einfach an der harten äußeren Schale ab. Ganz egal, welche Kritik wir erhalten, irgendwie müssen wir uns mit ihr auseinandersetzen. Dabei wiegen Kränkungen durch geliebte Menschen oder den Partner mit Sicherheit am schwersten.
Manchen Menschen fällt es sowieso schon schwer, mit Kritik umzugehen. Erfolgt die Kritik dann auch noch vom Partner, dann kann es sein, dass sie statt des gewünschten Effektes genau das Gegenteil erzielt und man sich getroffen und gekränkt zurückzieht.
Kritik vom Partner wiegt am Schwersten…
Als Paar erlebt man das gemeinsam sein oft mit einem starken “Wir”-Gefühl. Manche gehen so weit, dass sie schon immer im Plural reden, obwohl es eigentlich nur um sie selbst geht. Die beiden Partner haben das Gefühl, alles zusammen durchstehen zu können und sich gegenseitig zu unterstützen. Doch natürlich ist nirgendwo alles perfekt. Zweifelsfrei kommt irgendwann einmal ein Moment, in dem ein Partner am anderen Kritik üben muss – ebenfalls völlig normal in einer Partnerschaft. Nur wenn einer der beiden sehr schlecht mit Kritik umgehen kann, dann wird es schwierig. Ist eine Kritik schlecht formuliert oder ausgedrückt und kommt gerade dann, wenn der Partner sowieso schon in einer ungünstigen Stimmung ist, dann kann es zu einem ernsthaften Streit kommen.
Wie Kritik am Partner üben, ohne das eine Kränkung erfolgt?
Egal, was man dem Partner gerne sagen möchte, das Wichtigste ist, dass man immer weiß, dass die Beziehung und die Liebe eines der schönsten Geschenke ist, die wir haben können. Natürlich muss man an einer Beziehung arbeiten um ein gutes Paar zu werden. Das heißt auch, dass jeder der Partner an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten muss, um auf lange Sicht glücklich zu werden. Das ist nicht immer so einfach, aber auf keinen Fall unmöglich.
Möchte man seinem Partner etwas vermitteln, dass ihn oder sie vielleicht kränken könnte, gibt es einige Möglichkeiten, dieses Risiko zu minimieren. Mit hunderprozentiger Sicherheit kann man natürlich nie sagen, dass der Partner die Kritik genau so verstehen wird, wie sie gemeint ist und darüber nicht gekränkt sein wird.
Aber man kann üben, rücksichtsvoll Kritik zu üben und man muss ebenso üben, Kritik anzunehmen und als Verbesserungsvorschlag zu sehen und nicht als Kränkung.
Je öfter man mit dem Partner über strittige Themen redet und je häufiger dabei für beide eine zufriedenstellende Einigung resultiert, desto besser wird man darin werden, Kritik annehmen zu können und andere nicht kränkend zu behandeln.
Respekt vor dem Gegenüber
Egal, ob einem der Partner gegenüber steht, oder vielleicht ein Angestellter der eigenen Firma, Kritik sollte stets auf Augenhöhe erfolgen. Man sollte nie vergessen, dass einem ein Mensch gegenübersteht, so wie man selbst auch einer ist, mit allen Stärken und Schwächen, die dazugehören.
Jemandem eine respektlose Kritik entgegenzuschießen, dabei auf Schwächen und Selbstwertgefühl des Gegenübers herumzutrampeln ist so ziemlich das Falscheste was man machen kann.
Passiert so etwas in einer Partnerschaft, dann kann das zu einer schwerwiegenden Krise führen, da der kritisierte Partner durch solche Handlungen massiv in seinem Selbstwertgefühl verletzt wird und aggressiv reagiert oder sich total zurückzieht.
Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie der Partner auf Kritik reagiert. Weiß man, dass es ein bedachter und stabiler Mensch ist, kann man Kritik oft besser zum Ausdruck bringen und tut sich nicht so schwer dabei. Ist der Partner jedoch persönlich eher labil und neigt dazu, sich selbst für alles verantwortlich zu machen, was schief läuft, dann muss man sehr vorsichtig zu Werke gehen. Manchmal sieht man auch, dass es Paare gibt, die jahrelang miteinander leben sich gegenseitig anschreien, dass man denkt, einer würde gleich die Koffer packen und gehen.
Möglicherweise sind beides Dickköpfe, die Kritik nicht auf sich beziehen, sondern die Schuld immer beim anderen suchen. Trotzdem ist so ein gegenseitiges Beschießen mit Kritik und Vorwürfen nicht gesund und weist eher darauf hin, dass keiner der beiden Partner bereit ist, in dieser Partnerschaft einen Kompromiss einzugehen, oder die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln.
Sensibilität – denn wir kennen unseren Partner meist sehr gut
Wer seinen Partner kritisiert, der kennt dessen Schwachstellen und Macken meist ganz genau. Er kann seine / ihre Emotionen lesen und weiß meist, wie der andere sich fühlt. So ist es natürlich auch einfach, eine Kritik so zu formulieren, dass sie den anderen sprichwörtlich ins Herz trifft.
Manche Leute wissen schon, dass sie manchmal dazu neigen, überstürzt Kritik zu äußern, oder eben auch ein “Talent” dafür haben, Kritik zu hart und falsch an den Mann zu bringen. Weiß man zum Beispiel, dass der eigene Partner bei Kritik oft mit Tränen reagiert, dann ist es nicht besonders einfühlsam zu sagen: “Jetzt hör bloß auf zu heulen!”.
Deswegen gilt: Vor dem Kritisieren überlegen! Immer!! Denn achtlos dahingesagte Worte können so viel zerstören – da braucht es danach sehr lange, bis so entstandene seelische Wunden wieder heilen.
Gemeinsam mit dem Partner eine positive Streitkultur etablieren
Wollen wir unserem Partner zeigen, dass wir weder im Sinn haben ihn / sie zu kränken oder ernsthaft zu verletzen, dann müssen wir uns beim Kritik üben genauso wie beim Streiten viel Mühe geben. Zudem müssen wir ebenfalls kalkulieren, dass wir auch ab und an kritisiert werden und dies dem Partner nicht persönlich übel nehmen sollten.
Es kann immer vorkommen, dass einen eigentlich nicht böse gemeinte Aussagen doch tief treffen und man diese erst einmal verarbeiten muss. Das ist ganz normal. Wichtig ist es aber, sich dann nicht im eigenen Schneckenhaus zu vergraben und den Partner auszuschließen. Denn der will ja auch wissen, was an der geäußerten Kritik falsch war oder falsch verstanden wurde.
Deswegen muss man so etwas unbedingt klären. Ist ist okay, vorher erst einmal eine Weile herunterkommen zu wollen und einfach Luft zwischen die Fronten bringt. Ist aber etwas Zeit vergangen, dann ist es sehr wichtig, sich mit dem Partner in Ruhe zusammenzusetzen und zu klären, was schief gelaufen ist und wie man es das nächste Mal besser machen kann.
Zu einer guten Partnerschaft gehört nämlich genauso wie das “Wir-Gefühl” auch die Fähigkeit, dem Partner verzeihen zu können und nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.
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