Beziehung retten
Da hat man sie endlich – die glückliche Beziehung mit dem Traummann oder der Traumfrau, eine vielversprechende Partnerschaft für die Zukunft, die man um nichts in der Welt wieder auflösen möchte. Doch irgendwann kommt in den meisten Beziehungen einmal der Zeitpunkt an dem mindestens einer der beiden Partner das Gefühl hat, die Beziehung geht so langsam in die Brüche. Dann gilt es, sich zu entscheiden, ob die Beziehung noch Bestand hat und gerettet werden soll, oder ob man sich trennt und jeder wieder seiner eigenen Wege zieht.
Kann man eine Beziehung wirklich retten? Und wie ist das überhaupt zu schaffen?
Zunächst einmal: Man kann. Es gibt meistens einen Weg, eine Partnerschaft wieder aufleben zu lassen. Oft kommt es allerdings darauf an, wie sehr die beiden Partner sich dafür einsetzen und wie schwerwiegend der Grund des drohenden Beziehungsendes ist.
Woran Beziehungen zu leiden haben
In den allermeisten Beziehungen, mögen sie auch noch so harmonisch und schön sein, schleicht sich nach einer gewissen Zeit eben der Alltag ein. Es gibt mehrere Zeitpunkte, an denen Beziehungsprobleme häufiger auftreten.
Der erste davon befindet sich gleich nachdem die erste Verliebtheit vorbei ist und man den neuen Partner noch einmal ohne die rosa Brille betrachten kann. Merken beide schon, dass sie eigentlich doch nicht so wunderbar zusammenpassen, wie vorher gedacht, so ist eine solche Beziehung oft ganz schnell wieder beendet. In dieser Phase lassen sich Beziehungen auch schwerer retten, denn es existiert noch nicht wirklich etwas, das man überhaupt retten könnte und das es sich zu retten lohnt.
Dann gibt es Zeitpunkte, zu denen die erste Verliebtheit schon längst einer tiefergehenden Liebe zwischen zwei Menschen gewichen ist, also im Regelfall mehrere Monate bis einige Jahre nach dem Beziehungsbeginn. Hier treten Probleme des Alltags und Zusammenlebens auf, beide Partner kennen sich im Grunde und wissen, was sie voneinander erwarten können. Beginnen sich jedoch kleinere Probleme anzuhäufen, so kommt es irgendwann unvermeidlich dazu, dass einer oder sogar beide immer unzufriedener werden. Hierbei kann es sich um Fragen des Liebeslebens ebenso wie um alltägliche Dinge wie Haushalt oder Arbeit handeln. Man beginnt sich selbst, genauso wie den Partner zu hinterfragen. Durch das latente Konfliktpotential schleicht sich Stress ein, darunter leidet sowohl das Zusammenleben als auch das Gefühlsleben beider Partner.
In manchen Fällen kann es auch vorkommen, dass nur einer der beiden Partner unzufrieden ist und sich dem anderen aber noch nicht anvertraut hat. Meist grübelt der oder die Betroffene erst einmal eine ganze Zeit lang darüber nach, was die Unzufriedenheit verursachen könnte, ob es mit der Beziehung im Allgemeinen zu tun hat und wie man das Problem gemeinsam angehen kann.
Schaffen es die Partner zu solchen Zeitpunkten nicht, rechtzeitig über ihre Probleme zu sprechen und gemeinsam einen Lösungsweg zu finden, so geht die Beziehung unweigerlich in die Brüche, da niemand die Unzufriedenheit über lange Zeit hinnehmen kann und möchte.
Diese Phase des Beziehungsstresses findet man in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen über den Beziehungszeitraum hinweg. Die “verflixten 7 Jahre”, oder sogar noch etwas früher, können ein erstes Auftreten sein, häufig ist dann noch ein Auftreten von Beziehungsstress nach 10-15 Jahren Beziehung oder Ehe.
Drastischere Beziehungskiller
In diese Kategorie fällt natürlich der Vertrauensbruch eines Partners gegenüber dem anderen, oder auch Gewalt gegenüber dem Partner. Solche Vorkommnisse führen in der Regel dazu, dass die Beziehung in die Brüche geht und sich nicht retten lässt. Auch wenn der betrügende/gewalttätige Partner die Rettung versucht, ist der andere doch oft so tief verletzt, dass die Rettung nicht gewollt und somit auch unmöglich ist.
Wie rette ich meine Beziehung?
Eine Beziehung kann gerettet werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass in jeder der beschriebenen Phasen eine gewisse Chance besteht, die die Partnerschaft betreffenden Probleme zu lösen, sodass beide Partner die Beziehung fortsetzen können und dabei auch glücklich sind. Besonders gut stehen die Chancen bei den allgemeinen Problemen, die eher in der “Beziehungsmitte” auftreten, schlechter sieht es bei Vertrauensbrüchen oder Gewalt aus.
Gespräch mit dem Partner: Am allerwichtigsten ist das Gespräch mit dem Partner über die bestehenden Probleme. Dieses sollte ganz am Anfang eines Rettungsversuches stehen, ehrlich und aufrichtig sein. Dabei darf das Gespräch auf KEINEN Fall in einen Streit ausufern, denn der Streit beendet sofort jegliche rationale Denk-, Sprech-, und Handlungsweise und führt auf nichts hinaus. Hat man Angst, dass es eventuell zu einem Streit kommen sollte, kann man sich eine Art “Moderator” dazuholen, der beruhigt und beschwichtigt, sobald die Situation zu hitzig werden sollte. Hierfür kann man einen engen Bekannten, ein Familienmitglied oder auch eine externe Person, wie einen Paartherapeuten zu Rate ziehen.
In diesem Gespräch müssen vor allem die Faktoren besprochen werden, die dazu führen, dass die Beziehung den Bach hinunter geht. Geht dieses Gefühl nur von einem der beiden Partner aus, so muss dieser seinem Partner unmissverständlich klarmachen, was genau ihn stört und warum er denkt, dass die Beziehung so nicht fortbestehen kann.
Hat man Schwierigkeiten, die Punkte, die mit dem Partner besprochen werden sollen, richtig in Worte zu fassen, hilft es oft, sich vorher in aller Ruhe eine stichwortartige Liste zu erstellen, an die man sich halten kann, wenn man nicht mehr weiterweiß.
Probleme angesprochen, wie geht es jetzt weiter? Sind die Probleme beider Partner angesprochen worden, so muss nun gemeinsam eine Lösung gefunden werden. Dabei kommt es darauf an, welcher Art die Probleme sind.
Handelt es sich um “Alltagsprobleme”, kann man gemeinsam überlegen, wie man sich vorstellen könnte, diese demnächst zu vermeiden. Beispielsweise ist in vielen Beziehungen die Ordnung der gemeinsamen Wohnung ein großer Streitpunkt. Hier kann man gut Kompromisse machen, jedem wird ein Teilgebiet (wie z.B. Bad putzen, Wäsche machen…etc.) übertragen, dass dieser dann konsequent erledigen muss. Wichtig ist hier: an diese Abmachungen sollen sich die Partner dann auch halten.
Vertrauensprobleme können oft nicht so einfach gelöst werden, da bei dem betrogenen Partner immer das Gefühl bestehen wird, dass der Vertrauensbruch noch einmal passieren könnte. Das führt zu Misstrauen und Misstrauen ist eine denkbar schlechte Basis für eine Beziehung. Hier braucht eine Lösungsfindung viel mehr Zeit, kann man das Problem im gemeinsamen Gespräch nicht lösen, so ist es hier ratsam, eine Paartherapie aufzusuchen.
Im Grunde gilt: beide Partner müssen willens sein, etwas dafür zu tun, damit sie ihre Beziehung retten können. Generelle Schuldzuweisungen wie :”Es ist alles nur deine Schuld”, sind meist fehl am Platz, denn auch ein Vertrauensbruch in der Beziehung hat meist eine Vorgeschichte. Jeder der Beteiligten sollte versuchen, der Sache so offen wie möglich entgegenzutreten, seine eigenen Bedürfnisse zwar klarzustellen, aber nicht in den Vordergrund zu schieben und vor allem Kompromissbereitschaft zeigen.
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