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Was ist Freundschaft?

Freundschaft – ein wunderbares Wort, das den Zustand zwischen zwei Menschen beschreibt, die sich gern haben und dem jeweils anderen Respekt und Sympathie entgegenbringen. Doch was macht eine Freundschaft eigentlich aus?

Ist es die Empathie einem anderen Menschen gegenüber, das Gefühl, nicht allein zu sein, oder der Nutzen, der man aus vielen Freundschaften zieht?

Zunächst bezeichnet man eine Person als Freund oder Freundin, mit der man gerne Zeit verbringt, für die man sich persönlich interessiert und mit der ein enges zwischenmenschliches Verhältnis besteht. Beide Freunde schätzen und mögen den anderen, die Beziehung ist auf einem ebenen Level, in dem keiner dem anderen überlegen ist. Dem Freund oder der Freundin kann man in der Regel sehr gut vertrauen. Eine Freundschaft zu schließen dauert manchmal nicht lang, sie zu festigen, damit sie über lange Zeit bestehen bleibt, ist hingegen etwas schwieriger. Geht eine Freundschaft zu Ende, und die ehemaligen Freunde entfernen sich emotional voneinander, so liegt das meist daran, dass sich durch Veränderung der Persönlichkeiten der beiden Freunde eine unüberbrückbare Differenz aufgetan hat.

Wie entwickelt sich Freundschaft?

Eine tiefe und innige Freundschaft entwickelt sich über viele verschiedene Stufen. Zunächst lernt man einen neuen Menschen kennen – man macht eine Bekanntschaft. Findet man diesen neu kennengelernten Menschen interessant und beruht dieses Interesse auf Gegenseitigkeit, so lernt man sich häufig durch gemeinsame Unternehmungen, häufig mit anderen Freunden oder Bekannten, besser kennen. Dies kann der Fall sein, wenn man neu in eine Stadt kommt, dort erste Bekanntschaften macht und diese dann langsam festigt. Aus der Bekanntschaft wird also mit der Zeit eine lockere Freundschaft, die auf gegenseitiger Sympathie beruht. Nun liegt es an den beiden Menschen, wie sich diese lockere Freundschaft weiterentwickelt. Entschließen sie sich, öfters etwas gemeinsam zu machen, rein aus der Freude, mit dem anderen Menschen zusammenzusein, so wird die lockere Freundschaft sich festigen. Dabei entscheidet jeder der beiden selbst, wie viel von seinem Inneren er dem Freund preisgeben möchte. Je mehr die beiden Freunde übereinander wissen und je besser sie sich kennen, desto inniger wird auch die Freundschaft.

Dann gibt es sogenannte Nutzfreundschaften, wie zum Beispiel einen “Geschäftsfreund”. Diese Freundschaft beruht nicht immer unbedingt auf Sympathie, sondern darauf, dass man sich aus der Beziehung zum anderen Menschen einen Vorteil und einen Nutzen erhofft. Beim Geschäftsfreund wären dies zum Beispiel verbesserte Handelsbedingungen oder günstigere Konditionen bei Verträgen etc. Zweckfreundschaften lösen sich sehr schnell wieder auf, sobald das Verhältnis, durch welches die Freundschaft entstanden ist, nicht mehr besteht. Selten werden sie jedoch auch zur echten Freundschaft.

Unter Zweckfreundschaft versteht man die Freundschaft zu Menschen, die das selbe Ziel verfolgen, wie man selber. Dies ist zum Beispiel der Fall in Sportvereinen. Man trifft sich ausschließlich, um eine bestimmte Sportart, beispielsweise Tennis auszuüben. Mit den Vereinsfreunden unternimmt man im Rahmen des Vereinslebens etwas und führt eine recht oberflächlich orientierte und meist auf das Thema bezogene Freundschaft. Darüberhinaus ist man meist nicht sonderlich am Leben oder Denken und Fühlen der Vereinsfreunde interessiert. Selten wird ein Mann mit seinem Freund aus dem Sportverein über seine Beziehungsprobleme reden. Natürlich können sich auch hier tiefere Freundschaften ausbilden.

Freundschaften, die sich schon im Kleinkindesalter bilden wechseln recht häufig und schnell, da sich die Interessen der Kinder durch die Entwicklung bedingt sehr schnell ändern. In dieser Phase der Entwicklung dient die Freundschaft hauptsächlich des Erlernens von Mustern des sozialen Lebens. Menschen, die in der Kleinkindphase viel allein waren, haben häufig später Schwierigkeiten, sich mit anderen Menschen anzufreunden.

Aus Schulfreunden oder anderen sehr lange bestehenden Freundschaften werden manchmal regelrechte Freunde fürs Leben, diese Freundschaft ist dann geprägt durch ein bedingungsloses Vertrauen dem Freund / der Freundin gegenüber. Diese Art von Freundschaften tragen durch das Leben und sind charakterisiert durch die Worte “durch dick und dünn”. Oft bezeichnet man diese Freunde dann als besten Freund / beste Freundin.

Freunde finden

In der heutigen Zeit ist es für viele Menschen gar nicht mehr so leicht, Freunde zu finden. Der Alltag ist sehr stark von Medien beherrscht, die zwischenmenschliche Interaktionen oft ersetzen und unterbinden. Normalerweise findet man Freunde fürs Leben oft schon in der Schule oder im Studium bzw. während der weiteren Berufsausbildung. Besonders manche Schulfreundschaften halten ein Leben lang, da sie lange Zeit gefestigt worden sind. Selbst wenn man von diesen Freunden mal eine Zeit lang getrennt ist, hat man beim Wiedersehen kaum Probleme, wieder gemeinsame Gesprächsthemen zu finden – es ist, als hätte man sich nie getrennt.

Schüchterne Menschen, die es sich sowieso schon kaum trauen, einmal jemanden anzusprechen, sind in Schulzeit und weiterer Ausbildung eher die Außenseiter, die sich aber trotzdem sehnlich Freunde wünschen.Waren solche Menschen früher oft zum Alleinsein verdammt, so haben sie heute die Möglichkeit, über diverse Kontaktmöglichkeiten im Internet Gleichgesinnte zu finden, die dann mit der Zeit zu Freunden werden können. Trotzdem haben sehr introvertierte Menschen dann Probleme, die im Internet geschlossenen Bekanntschaften ins reale Leben zu übertragen, da das Kontaktaufnehmen und -Halten über das Internet sehr viel einfacher ist, als im wirklichen Leben. Die Menschen haben dann Angst, der Internetfreund könne real ganz anders sein, oder man könne sich vielleicht überhaupt nicht mehr verständigen. Leider führt dies oft dazu, dass die Internetfreundschaften dann auch Internetfreundschaften bleiben und die Menschen dahinter im realen Leben trotzdem allein stehen.

Freundschaften mit dem anderen Geschlecht

Tiefe Freundschaften zwischen Frauen und Männern sind nicht häufig, oft sind es die Frauen, die untereinander beste Freundinnen sind, während der Mann eben “seine Kumpels” hat. Trotzdem gibt es innige Freundschaften zwischen Frauen und Männern, die sich allerdings oft auf einem schmalen Grat zwischen Freundschaft und Liebe befinden.

Solche Freundschaften können allerdings sehr stimulierend sein, da man eine Person des anderen Geschlechts hat, mit der man über ausnahmslos alle seine Probleme sprechen kann. Dies ist etwas ganz anderes, als wenn man mit Freunden des gleichen Geschlechts zutun hat. Oftmals entwickeln sich andere Problemlösungen und Sichtweisen aus solchen Freundschaften, als aus rein geschlechtergleichen Gruppen.

Freundschaften pflegen

Eine Freundschaft zu pflegen ist sehr wichtig. Sie besteht einzig und allein deswegen, weil zwei Menschen sich gegenseitig so wertschätzen, dass sie ihr Leben miteinander teilen und dies erfordert Engagement von beiden Seiten aus. Setzt sich nur einer der beiden für die Freundschaft ein, so wird diese nicht lange halten. Die Pflege der Freundschaft besteht aus regelmäßigen Treffen, Nachrichten per Post oder übers Internet und einem generellen Interesse am Leben des Freundes. Bleibt die Pflege über längere Zeit aus, so leben sich die beiden Freunde auseinander. Möglicherweise finden sie in einer späteren Phase ihres Lebens auch wieder zusammen, meist bleibt aus einer auseinandergegangenen Freundschaft jedoch ein komisches Gefühl übrig, weswegen die Freundschaft nie wieder so wiederaufgebaut werden konnte, wie sie früher einmal war.

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