Skip to content

Partnerschaft und Beziehung: Bessere Gespräche führen mit dem Partner Teil 2

Besser kommunizieren in der Beziehung – Teil 2

(Bessere Gespräche führen mit dem Partner Teil 1)

Wie bereits im letzten Artikel zum Thema Kommunikation in der Beziehung beschrieben, geht es in den meisten Fällen darum, sich mit dem Partner konstruktiv darüber zu unterhalten, was stört und folglich verändert werden sollte.
Dabei geht es darum, zu sagen, welche Situation stört, wie der man selbst sich in der Situation fühlt, was dabei für Gedanken aufkommen und wie man damit bisher umgeht.
In einer konkreten Problemsituation könnte das Ganze so aussehen:
“Mich stört Situation XY, ich fühle mich in dieser Situation von meinem Partner allein gelassen. Ich verstehe nicht, warum mein Partner in dieser Situation so handelt und kann damit schlecht umgehen. Bisher habe ich mich, wenn die Situation eingetreten ist, zurückgezogen, um einen Streit mit dem Partner zu vermeiden.”
Der Partner soll ja einen möglichst guten und neutralen Blick in das eigene Gefühls- und Gedankenleben bekommen und somit hoffentlich besser verstehen, wie man sich selber mit der Problemsituation fühlt. Daher ist es sinnvoll, sich vorher selbst zu veranschaulichen, was genau die eigenen Gefühle gegenüber der Problemsituation sind.

Wo liegt denn der Grund des ganzen Übels?
Sind eventuell eigene Vorstellungen oder Verhaltensweisen hinterher der Grund des Problems? Dies kommt ja durchaus manchmal vor. Man provoziert durch ein eigenes Verhalten ein Verhalten des Partners, das man selbst aber nicht gut findet und das ein Grund für Streit in der Beziehung ist.
Dies könnte zum Beispiel folgendes sein: Wenn einer der beiden Partner sehr stark eifersüchtig ist und dem Partner hinterherspionieren muss, um sich sicher zu sein, dass er / sie nicht fremdgeht, dann provoziert das in den meisten Fällen ein ablehnendes Verhalten durch den Partner. Der Partner zieht sich zurück und verstärkt damit das eifersüchtige und spionierende Verhalten des Anderen. Ganz genau wie in einem Teufelskreis verstärken sich also die Konflikte zwischen den Partnern.
Macht sich der eifersüchtige Partner jetzt Gedanken darüber, wie es zu der Situation kommen kann, dann sollte er / sie im Idealfall auch darüber nachdenken, dass das Hinterherspionieren durchaus das unerwünschte Ausweich- und Abstandsverhalten des Partners provoziert.
Einfacher gesagt, es können eben manchmal auch ganz banale eigene Verhaltensweisen sein, wir müssen nur merken, dass diese der Grund des Problems sind.
Dies findet man auch am ehesten und sichersten im Gespräch mit dem Partner heraus.

Eine kurze Vorlaufzeit bis zum Gesprächstermin schadet nicht
Besonders Männer mögen es nicht so gern, wenn sie komplett aus dem Blauen heraus mit einer ernsteren Partnerschaftsproblematik konfrontiert werden. Lieber ist es ihnen, wenn die Partnerin ihnen im Vorhinein ankündigt, dass es Gesprächsbedarf gibt. Gerne kann sie ihrem Partner auch schon einmal kurz erklären, um was für ein Thema es sich handelt, damit er sich bis zum vereinbarten Gesprächstermin seine eigenen Gedanken dazu machen kann.
Auf keinen Fall sollte es schon vor dem eigentlichen Gespräch zu einem Streit kommen. Dies belastet das spätere Gespräch erheblich und bringt oftmals unbefriedigende Lösungen für beide Teile mit sich. Daher die Gesprächsankündigung bitte ganz neutral halten und nicht schon wie eine Anklage formulieren.

Die leidige Hausarbeit… ein Beispiel zum konstruktiven Problemlösen im Gespräch
Eine Partnerin, die es sehr stört, dass sie die meiste Hausarbeit allein machen muss, könnte ihr Problem mit Berücksichtigung unserer Tipps also folgendermaßen formulieren:
“Ich finde, dass ich sehr viel Hausarbeit alleine erledigen muss, obwohl ich deine Hilfe gut brauchen könnte. Ich habe selber einen Vollzeitjob und fühle mich noch mit der Hausarbeit obendrauf ziemlich überlastet. Zudem frage ich mich, warum ich dir das vorwerfen muss und du nicht selber auf die Idee kommst, dass wir beide unseren Teil zum Haushalt beitragen. Wie siehst du das?”

Ein verständiger (und nicht gerade auf veraltete Rollenbilder eingeschossener) Partner wird hier hoffentlich verstehen, dass seine Partnerin sich mit zu viel Arbeit überlastet fühlt und sich überlegen, wie dieses Problem am besten gelöst werden kann.
Er kann nun der Partnerin seine eigene Sicht des Problems näherbringen.
Diese könnte eventuell so formuliert sein: “Ich verstehe deinen Ärger. Ich bin immer sehr müde, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und schaffe es einfach nicht, mich aufzuraffen und noch die Küche aufzuräumen oder mal eine Maschine Wäsche zu waschen. Es tut mir leid, dass du meistens alles allein machst, aber da du dich bisher nicht bei mir beschwert hast, wusste ich auch nicht, wie sehr es dich belastet.”

Es gibt eine gute Lösung zu den meisten Partnerschaftsproblemen
Nun wissen beide der Partner, wie der andere sich fühlt und wie er / sie zu der problematischen Situation steht. Jetzt geht es daran, gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.
In diesem Falle wäre es wahrscheinlich gut, Absprachen zu treffen, wer sich um welchen Bereich im Haushalt kümmert. Möglicherweise gibt es Dinge, die der Mann auch in seiner Freizeit oder eben nach der Arbeit mal erledigen kann. Somit kann er seine Partnerin entlasten und schafft somit mehr Ruhe und Entspannung im Beziehungsalltag.
Jeder der Partner sollte bei der Lösungsfindung die Gelegenheit haben, eigene Vorstellungen und Wünsche zur Problemlösung zu äußern. Diese kann man erst einmal sammeln und dann versuchen, daraus einen Kompromiss zu basteln.

Der positive Schluss – Ende gut, alles gut?
Irgendwann sollte ein Gespräch über die Beziehung auch einmal zu Ende sein. Und das möglichst so, dass beide Partner zufrieden sind und gut damit leben können.
Im Idealfall hat nicht jeder sturköpfig seinen eigenen Standpunkt vertreten, sondern es haben sich beide bemüht, auf den anderen einzugehen.

Zu guter Letzt:
Probleme und auch Streitereien sind in Partnerschaften ganz normal. Sie müssen sogar sein, denn niemand von uns kann Gedanken lesen und es kann keiner immer zu hundert Prozent wissen, was sich der Partner genau wünscht.
Diese Streitigkeiten haben sogar in den meisten Fällen eine positive Wirkung. Durch die gemeinsam (hoffentlich) gelösten Probleme bekommen beide Partner das Gefühl, dass ihre Partnerschaft auch schwierige Zeiten überstehen kann. Sie lernen, dass sie nicht immer ihren Willen bekommen können, aber es meistens für beide Partner zufriedenstellende Lösungen gibt.
Im Grunde kann man auch noch Folgendes sagen: Wer die meiste Zeit nach der “Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu”-Maxime handelt, der wird seinem Partner damit keine ungewollten Probleme machen und reduziert auch Gründe für überflüssige Streitereien.

Read more from Allgemein

Jetzt kostenlos anmelden bei www.blinddateclub.de