Was macht uns zu einem guten Paar? Das Geheimnis glücklicher Beziehungen.

Die Beziehung die für immer hält

Was macht eine Beziehung wirklich haltbar, wo liegt das Geheimnis des jahrelang glücklichen Zusammenseins? Sind Paare, die sich nie streiten etwa das, wonach man streben sollte? Oder sind es diejenigen, die sich nur kurz aber intensiv sehen?
Sind es die Paare, bei denen beide Partner viele Kompromisse machen müssen? Oder muss man eben einfach den oder die absolut Richtige treffen, damit eine Beziehung ein Leben lang hält?
Unsere Antwort auf alle diese Fragen ist:

NEIN!!!
Die Qualität einer Beziehung lässt sich schlecht in Parametern wie “Häufigkeit der Streitereien” oder “Anzahl der Zärtlichkeiten” messen. Ob ein Paar die Chancen hat, ein Leben lang zusammen zu bleiben wird nicht hauptsächlich dadurch bestimmt, ob gewisse “Standards” eingehalten werden.
Es braucht nicht den Richtigen oder die Richtige, mit dem man so viele Gemeinsamkeiten hat, dass man eben nicht anders kann, als gut zusammen zu passen.
Auch nur “mittelmäßig” zusammen passende Paare haben die Voraussetzungen, mit einem Partner lange und dauerhaft glücklich zu sein.

Wer ist schuld an dysfunktionalen Beziehungen?
Leicht machen wir es uns, wenn wir gleich unsere Eltern für unsere nicht funktionierenden Beziehungen verantwortlich machen. Schließlich kommen mittlerweile so viele aus Scheidungsfamilien, wurden von klein auf damit konfrontiert, wie es ist, wenn man sich streitet, liebt, streitet und neu verliebt.
Klar – eine Hilfe ist das sicherlich nicht, um ein stabiles Beziehungsverhalten zu lernen. Trotzdem haben gerade Menschen, die aus einer Familie mit Scheidungs- oder Trennungshintergrund kommen erst recht das Bedürfnis, später eine stabile und lang anhaltende Partnerschaft zu führen.
Doch ganz so einfach können wir es uns nicht machen. Denn nur weil die Eltern einem in Sachen Liebe und Partnerschaft kein gutes Vorbild waren, heißt dies noch lange nicht, dass man sein Leben lang keine glückliche Beziehung führen wird. Denn hierfür sind wir ganz allein verantwortlich.

Zu hohe Ansprüche und ständiger Wunsch nach noch Besserem erschweren die Partnerwahl
Uns wird ständig vorgegaukelt, es gäbe einen besseren Partner, als den, den wir gerade lieben. Wir wollen immer das Beste für uns haben, das gilt bei vielen mittlerweile auch für die Partnerschaft. Wer immer nach dem Bestmöglichen sucht, der wird nie fündig werden. Die Wünsche werden teils auch völlig fehldimensioniert und überzogen.
Zweifel und Fragen wie “Ist er/sie wirklich der/die Richtige?”, oder “Kann ich nicht etwas Besseres kriegen?” schleichen sich manchmal in bisher völlig harmonische Beziehungen ein und können schweren Schaden anrichten. Diese Fragen werden getriggert von Situationen wie Streitereien oder Episoden, in denen es eben mal nicht so rund läuft.
Früher hätte man sich vielleicht gar keine Gedanken gemacht, wenn es mal nicht so gut klappte in der Beziehung, heute schaut man ins Internet und bekommt beim Online Dating gleich einen Haufen “perfekter” Partner angeboten. Da ist die Angst, etwas zu verpassen natürlich groß.
Wer seinen Partner verlässt, um den zu finden, mit dem man mehr Gemeinsamkeiten hat, bei dem das Liebesleben toller ist und mit dem man sich nicht so oft streitet, der wird unweigerlich scheitern. Spätestens, wenn sich beim nächsten Partner kleine Makel herausstellen oder es eben in der Beziehung Reibungen und Streit gibt.
Von Vorstellungen wie einem perfekt passenden Partner sollte man sich aber so bald wie möglich verabschieden wenn man eine lang dauernde und glückliche Beziehung führen möchte.

Es geht nicht nur um den Partner, sondern auch um mich
Wer denkt, es läge allein am Partner, ob eine Beziehung funktioniert, der irrt sich. Denn wie man so schön sagt, zu einer Beziehung gehören zwei Menschen. Und solange sich immer nur einer der beiden darum bemühen wird, eine gute Partnerschaft zu führen, kann es nicht funktionieren.
Zu einem guten Paar wird man in gemeinsamer Arbeit. Dies ist ein längerer Prozess und funktioniert nicht von heute auf morgen. Wer erkennt, dass er ebenso an sich selbst arbeiten muss, wie akzeptieren, dass der Partner eben auch seine Eigenheiten hat, der ist auf dem richtigen Weg.
Sind sich beide Partner darüber im Klaren, dass sie eine Beziehung führen wollen, die auf Dauer und Stabilität ausgelegt sind, dann sollten sie bereit sein, dafür zu arbeiten.
Man ist eben gemeinsam gut und kein Einzelkämpfer mehr.

Ein Weg geht sich leichter gemeinsam als allein
Paare, die wissen, dass sie für die gleiche Sache, nämlich das größtmögliche Glück für beide, arbeiten, die tun es sich im Beziehungsleben sehr viel einfacher. Sie haben nicht nur eine große Liebe gefunden, sondern auch einen richtig guten Partner.
Sie hüpfen über Stolpersteine und kleinere Probleme gemeinsam und können auch mal über die Tücken des Alltags lachen. Für manch andere Paare mögen solche Probleme unüberwindbar erscheinen, Paare, die sich als Team und nicht mehr als Einzelkämpfer verstehen haben Strategien entwickelt, mit denen sich auch im Streit wissen, dass es eine Lösung geben wird.
Sie wissen, dass man mit einem guten Partner auch mal streiten muss, denn Beziehungen ohne Streit gibt es nicht. Trotzdem wissen sie mit Sicherheit, dass sie auch bei Meinungsverschiedenheiten das Wohlbefinden des Partners im Hinterkopf haben.

Der große Fehler des Vergleichs mit anderen
Als Paar sollte man den Fehler nicht machen, sich mit anderen Paaren zu vergleichen. Denn jeder ist anders und so hat auch jedes Paar andere Vorlieben, Rituale oder Gewohnheiten. Während die einen vielleicht besonders oft miteinander ausgehen, sind die anderen eben lieber zuhause und kuscheln auf dem Sofa. Das heißt nicht, dass die beiden, die ausgehen, zwangsläufig mehr Spaß in der Beziehung haben und die Sofakuschler öde Langweiler sind. Als Paar sollte man das tun, was einem gemeinsam Spaß bereitet und beiden gut tut. Das heißt nicht, dass man sich nicht ab und an etwas von anderen Paaren abgucken kann und zum Beispiel auch mal ins Theater gehen. Doch wenn man merkt, dass es eben nicht so gut zur Beziehung passt, muss man es nicht zwangsläufig weiter machen, nur weil es anderen Paaren gefällt.

Ein gesundes Gleichgewicht aus Freiraum und Nähe
Das ist die Grundregel für eine lange und glückliche Beziehung. Zwei Menschen, die sich lieben sollen miteinander glücklich sein, zusammen wachsen und sich dabei als Einzelperson nicht verlieren. Ganz natürlich ist es, dass jeder auch seine eigenen Hobbys und Freunde hat, so soll es auch sein. Das Wichtigste ist, dass man immer weiß, dass der Partner da ist und die Beziehung uns Kraft für alle Bereiche unseres Lebens gibt.