Dem Partner hinterherspionieren – ein krasser Vertrauensbruch?
Dem Partner hinterherspionieren – warum wir es nicht lassen können
“Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu”. So oder so ähnlich könnte man es beschreiben, wie manche Menschen sich fühlen, wenn sie darüber nachdenken, ihrem Partner vielleicht nur ein klitzekleines bisschen hinterherzuspionieren.
Menschen sind von Natur aus neugierig und stecken ihre Nasen besonders gern in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen.
Man braucht nur eine Zeitschrift aufzuschlagen, schon bekommt man intime Dinge fremder Menschen en masse präsentiert, manchmal sogar, ohne es eigentlich wissen zu wollen.
Der Gedanke daran, vielleicht doch etwas Geheimes oder ganz besonders pikantes aufzuspüren ist bei vielen Menschen übermächtig.
Und ewig lockt die Versuchung
Es ist genauso wie früher zu Weihnachten oder zum Geburtstag. Man wusste genau, irgendwo lagern die Geschenke und wenn die Eltern dann weg waren, wurde schnell fieberhaft in die Schränke geschaut, um vielleicht doch schon vor dem Fest einen Blick auf die ersehnten Sachen werfen zu können.
Hatte die Schwester ein Tagebuch, dann hat man mit Sicherheit als Kind schon mal in einem unbeobachteten Moment hineingeschaut. Dem Reiz, etwas über ihre geheimen Gedanken und Gefühle zu erfahren, konnte man einfach nicht widerstehen. Hinterher stand sogar etwas über einen selbst im Buch!
“Ich guck ja nur mal gaaaanz kurz rein!”. So oder so ähnlich hat man sich das Ganze dann auch noch schöngeredet, um hinterher nicht ein zu schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Wissen was der Partner sonst noch so treibt…
In der Partnerschaft geht es vielen ähnlich. Offene E-Mail Postfächer, herumliegende Handys oder Kalender stellen eine große Versuchung dar. Man braucht nur kurz reinzuschauen und schon kann man sich die letzte SMS-Konversation des Partners mit dem besten Freund / der besten Freundin anschauen oder auch sehen, was er / sie online so shoppt oder welche Seiten im Internet besucht werden.
Solche Dinge verraten eine Menge über den Partner, vielleicht sogar mehr, als er / sie es von sich aus preisgeben würde. Wir bekommen sozusagen einen hundert Prozent intimen Einblick in das Gefühlsleben unseres Partners. Mit dem Wissen können wir teilweise unser Bild vom Partner vervollständigen oder es wird auf einmal über den Haufen geworfen, wenn wir etwas ganz unerwartetes entdecken.
Die Frage ist nur: Was haben wir davon?
Partner suchen beim Spionieren nach Bestätigung des Vertrauens
Im Vordergrund steht bei den meisten Menschen, die ihrem Partner auf irgendeine Art und Weise hinterherspionieren die Suche nach einer Bestätigung. Sie möchten sehen, dass ihr Vertrauen in den Partner wirklich gerechtfertigt ist und der Partner nicht hinter ihrem Rücken ein geheimes Doppelleben führt.
Liest man also beim flüchtigen Durchstöbern der Mails nur Harmloses, dann fühlt man sich in der Sicherheit der Beziehung bestätigt. Findet man Mails von der Arbeit,den Geschwistern, Eltern oder Freunden mit unbedenklichen Inhalten, kann man sich sogar fast sicher sein, dass man den Partner richtig einschätzt und das Vertrauen in der Beziehung ein gutes Maß hat.
Die Angst vor einer Affäre bringt viele Partner zum Spionieren und setzt die Beziehung dabei aufs Spiel
Wer hat keine Angst, dass der Partner vielleicht doch noch eine geheime Affäre hat oder zumindest irgendwann mal mit einen One Night Stand fremdgegangen ist. Irgendwie lauert dieser fiese Gedanke im Kopf von fast jedem, der in einer Beziehung lebt. Die meisten können dann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ihnen dies so unrealistisch vorkommt, dass sie ihn auch gleich wieder verwerfen.
Manche Menschen können dies aber nicht, sie leiden an krankhafter Eifersucht und trauen ihrem Partner stets das Schlimmste vom Schlimmsten zu.
Sie durchsuchen jede kleinste Kleinigkeit der Privatsphäre des Partners, immer auf der Suche nach einem Hinweis auf mögliche Untreue.
Es passiert jedem von uns mal, dass wir uns im Stillen doch mal kurz fragen, wo der Partner letzten Mittwochabend so lange unterwegs war, dies aber dann meist sogar ohne eine Erklärung des Partners wieder vergessen. Menschen die unter krankhafter Eifersucht leiden müssen es um jeden Preis herausfinden. Damit gefährden sie in einem nicht unerheblichen Maße die Beziehung, denn irgendwann ist der Partner es leid, ständig vorgeworfen zu bekommen, nicht ehrlich zu sein und es gibt Streit.
Was wenn sich in den privaten Dingen des Partners doch Hinweise auf einen Vertrauensbruch finden lassen?
Es kann schonmal vorkommen, dass sich in privaten Konversationen zwischen dem Partner und seinen besten Freunden Sätze finden wie: “Ich liebe meine Freundin (meinen Freund), aber der / die Nachbar/in von gegenüber ist so verdammt heiß, da würde ich auch nicht nein sagen:”.
Wer so etwas als Partner liest, der fühlt sich natürlich erst einmal wie erschlagen.
Es muss aber noch lange nicht heißen, dass der Partner betrügt oder betrügen möchte!
So ähnliche Gedanken wie oben geäußert hat vermutlich jeder Mensch irgendwann und nur ein geringer Teil von diesen setzt sie auch wirklich in die Tat um.
In einem solchen Fall sollte man das Geschriebene schleunigst wieder vergessen und sich lieber auf die Beziehung konzentrieren, damit der Partner demnächst überhaupt keinen Grund mehr hat, sich entsprechende Gedanken zu machen.
Den Beweis fürs Fremdgehen gefunden?
Wer einen definitiven Beweis findet, dass der Partner betrogen hat oder betrügt, sollte den Partner darauf ansprechen, nicht erst noch lange weiterspionieren. So verletzt man sich nur selbst. Besser ist es, schnell aufzudecken, dass der Vertrauensbruch aufgeflogen ist und dann zu überlegen, wie es weitergehen soll.
Überraschung entdeckt?
Na herzlichen Glückwunsch. Da hat man durch sein sinnloses Herumspionieren tatsächlich das vom Partner lange und mit Liebe geplante Geschenk aufgedeckt. Hier kann man nur sagen: Man sollte sich schämen. Denn nicht immer hat Geheimniskrämerei des Partners etwas mit einer Affäre zu tun, sondern soll schlicht und einfach eine Überraschung für den Partner werden. Die hat man sich dann gründlich verdorben und enttäuscht zudem noch den Partner.
Und die Moral von der Geschicht:
Verletze deinen Partner nicht. Spionierereien in der Partnerschaft sind nicht nur meist völlig sinnlos, sie lassen, wenn sie auffliegen, auch den Partner zu einem hohen Maße am Vertrauen zweifeln, dass er einem entgegenbringt. Jeder Mensch hat das Recht auf Privatsphäre, den Partner geht eben nun mal nicht alles an, was man macht und das ist auch in Ordnung so.
Spionieren also bitte nur dann, wenn es einen WIRKLICH TRIFTIGEN Grund dafür gibt. Vorwände wie “Wo war er / sie nur gestern abend so lange?”, gelten hier übrigens nicht.
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